Im Bereich der Raumakustik gibt es viele Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
In diesem Beitrag präsentieren wir dir anhand von 5 typischen Raumakustik-Sünden, wo die akustische Optimierung deines Home-Studios oder HiFi-Raumes anfängt, noch bevor du dich mit den passenden Akustikmodulen beschäftigst.
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Mehr Informationen1. Dein Raum ist kein guter Hörraum.
Wenn es um Raumakustik geht, ist der Raum selbst eine essenzielle Komponente. So ist die Beschaffenheit des Raumes ausschlaggebend dafür, wie sinnvoll es ist, ein Abhörsystem darin einzubringen.
So gilt zum Beispiel, dass bei der „Vereinigung“ aus Studio- und Wohnumgebung in der Regel Kompromisse eingegangen werden müssen. Es gibt schlichtweg Räume, die zum Erreichen hochqualitativer Hörergebnisse, sei es im Rahmen der Musikproduktion oder des Musikkonsums, schlecht geeignet sind.
Hierzu zählen unsymmetrische Räume, beispielsweise mit einer stark verwinkelten Struktur. Auch Räume, die sehr klein oder gar quadratisch aufgebaut sind, sind eher unvorteilhaft.

Ein Hauptproblem sind hier die stehenden Wellen im Bassbereich, auch als Raummoden bezeichnet. Diese machen sich üblicherweise durch eine Überbetonung des Bassbereichs in Wandnähe sowie dem dazugehörigen Gegenpol in der Raummitte bemerkbar, wo wiederum eine sehr schwache Bassabbildung vorherrscht. Ist ein Raum besonders klein oder hat keine „Raumtiefe“ aufgrund einer quadratischen Struktur, so wird es erschwert, einen Sweetspot zu finden, an welchem der Bassbereich möglichst ausgeglichen wahrnehmbar ist. Falls du keine idealen Raummaße hast, ziehe am besten einen Akustik-Experten zur Raumplanung hinzu. Mit passenden und an den richtigen Stellen angebrachten Akustikmodulen kann die Abhörsituation trotzdem deutlich verbessert werden.
2. Deine Hörposition ist asymmetrisch.
Wie bereits in Punkt 1 angemerkt, ist Symmetrie ein wichtiger Aspekt im Bereich der Raumakustik – vor allem, wenn es um das Finden einer geeigneten Hörposition geht. Hierbei ist nämlich nicht nur, wie im vorigen Punkt genannt, die Positionierung zwischen Front- und Rückwand und der Raummitte, sondern auch die Positionierung zwischen den Seitenwänden essenziell.

Ausschlaggebender Grund hierfür sind die Erstreflexionen. Diese sind als direkte Reflexionen auf dem Weg des Direktsignals zwischen Abhöre und Ohr des Hörers sehr wichtig in Bezug auf die Wahrnehmung des Stereobildes und können die Klangwiedergabe stark verfärben und beeinträchtigen. Schallquelle und Hörer sollten daher stets mittig zwischen den Seitenwänden lokalisiert sein, da es ansonsten zu klanglich problematischen Delays (zeitlichen Versätzen) der Erstreflexionen kommen kann.

Der Optimalfall setzt darüber hinaus auch eine entsprechend symmetrische Behandlung dieser Reflexionspunkte mit Absorbern oder Diffusoren voraus, um eine möglichst unverfälschte Wahrnehmung des Direktsignals zu ermöglichen.
Das Ermitteln der passenden Akustikmodule für die Behandlung deines Raumes ist übrigens wichtiger Bestandteil unserer HOFA Raumakustik-Planung.
3. Du verwendest die falsche Abhöre.
Du hast dir ein kleines Homestudio in deinem Arbeitszimmer eingerichtet und möchtest nun unbedingt mit dem vollen Leistungsspektrum deiner sündhaft teuren 400-Watt-Monitore mitsamt Subwoofer arbeiten?
Oder hast du die heimische Waschküche zur HiFi-Höhle umfunktioniert und bist der festen Überzeugung, dass deine Boxen mindestens die Größe eines Kühlschranks haben müssen, um die Perlen deiner Plattensammlung würdig abbilden zu können?
Immer langsam, denn das wird ziemlich sicher nach hinten losgehen!
Große Studiolautsprecher haben in der Regel einen sehr breiten Abstrahlwinkel und müssen mit entsprechendem Abstand zueinander UND zum Hörer aufgestellt werden. Das Stichwort lautet hierbei Stereodreieck!

Dieses sollte möglichst gleichseitig sein, um eine präzise Klang- und Stereowahrnehmung am Abhörplatz zu gewährleisten. Die Monitore hierbei 2,50 m weit auseinanderzustellen, selbst aber nur 40 cm davon entfernt zu sitzen, ist somit eine ebenso schlechte Lösung, wie das gesamte Setup auf einen – zwar gleichseitigen, aber – zu geringen Abstand zu komprimieren.
Hier kann in beiden Fällen keine optimale Klangwahrnehmung erreicht werden!
Das Fazit ist also: Nicht jede Abhöre funktioniert in jedem Raum. Wie wir bereits gelernt haben, fordern vor allem kleine Räume und Kompromisslösungen aus Wohnen und Hören gerne ihren Tribut. Die Arbeit im Nahfeld ist hier oftmals der Weg, den man zwangsläufig gehen muss und dem sollte man sich im Sinne des Ergebnisses auch beugen.
4. „Akustikmodule? Pff, ich habe einen Teppich, das passt schon!“
Die Logik „Teppich = Stoff und Stoff = Absorber“ ist leider lückenhaft. Das Konzept geht insofern auf, dass ein Teppich durchaus Schall schluckt …
… allerdings nur am oberen Ende des Frequenzspektrums – und eine wirksame Absorption findet nun einmal breitbandig über einen größeren Bereich statt.
Stattest du also den gesamten Boden deines Hörraumes mit Teppichen aus oder lässt du dir gleich einen niederflorigen Teppichboden verlegen, so kommt das dem High-Cut-Filter eines Equalizers gleich, der über den Raum gestülpt wird. Der Raumklang verliert Brillanz und Klarheit, während Bass und Mitten weiter dröhnen und sich Flatterechos und Resonanzen zwischen den Wänden und in den Kanten und Ecken des Raumes aufbauen.
Sind Teppiche also pauschal schlecht? Nein. Sollte man sie aber inflationär in jedem Raum verteilen, in dem Sound abgehört wird? Ebenfalls nein. Wie bei einem guten Kochrezept ist auch in der Akustik die Dosierung entscheidend für das Resultat. Ein kleiner, hochfloriger Unterleger an der Hörposition kann beispielsweise ein guter Zusatz zur restlichen Raumausstattung sein und einen kleinen Anteil der Reflexionen im Raum schlucken.
5. Du verwendest Akustikmodule, aber schießt am Ziel vorbei.
„Eierkartons im Bandproberaum zur Reduktion von Reflexionen?
Flächendeckender Noppenschaumstoff zur Schalldämmung?
Ein Sieg über die Raummoden mithilfe platzsparender Eckbassfallen?
… und schau mal, diese schicken Holzpaneele! Die absorbieren bestimmt toll!“

Bei der akustischen Behandlung von Räumen gibt es eine Vielzahl an Methoden und Produkten. Gerade heutzutage gibt es viele Akustikmodule, die eine optimale Wirkung in Sachen Absorption oder Bass-Treatment versprechen, dabei aber möglichst platzsparend und optisch dezent sein wollen.
Während das natürlich erst einmal überzeugend klingt, wird allerdings oft vergessen, auf welchen Faktoren effektive Absorption überhaupt basiert. Im vorigen Punkt sprachen wir bereits von breitbandiger Absorption und deren Wichtigkeit für einen ausgeglichenen Raumklang. Um diese breitbandige Wirksamkeit gewährleisten zu können, benötigt ein Absorber neben einem geeigneten Material mit einem entsprechend hohen Luftwiderstand auch eine gewisse Tiefe oder Materialstärke. Pappe oder poröser, dünner Schaumstoff scheiden hier also bereits aus. Auch Holzpaneele auf einer 1 cm dicken Filzmatte sind trotz der ansprechenden Ästhetik weit davon entfernt, wirksam klangverzerrende Reflexionen zu bedämpfen und die Nachhallzeit eines Hörraumes zu senken.
Wenn das Prinzip der Materialstärke schon bei der Absorption im Mitten- bis Höhenbereich wichtig ist, ist es im Bassbereich absolut essenziell! Bassfrequenzen bilden das untere Ende des Frequenzspektrums und zeichnen sich durch eine hohe Wellenlänge aus. Um hier effektiv entgegenzuwirken und wirksame Absorption zu erreichen, bedarf es Modulen mit einem entsprechenden Volumen, welches in der Lage ist, entsprechend lange Schallwellen auszubremsen. Hier arbeitet man effektiverweise in den Raumecken, da sich dort Bassfrequenzen bevorzugt anstauen können. Die Devise lautet nun also: Nicht an Masse sparen!
Bassabsorber, die dazu konzipiert sind, sich dezent in die Raumecken einzuschmiegen und möglichst wenig Raum einzunehmen, lassen dementsprechend viel ungenutztes Potenzial zurück und kratzen in der Regel nur an der Oberfläche.
Du möchtest sicherstellen, dass du die passenden Akustikmodule für deinen Raum erhältst und dich fundiert beraten lassen? Dann empfehlen wir unsere professionelle Raumakustik-Planung sowie unsere unverbindlichen Beratungsangebote per E-Mail, Telefon oder Videotelefonat.
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