Im Büro ist es nie still, denn es ist voll mit Dingen, die permanent Lärm erzeugen. Angefangen bei technischen Geräten wie Computern, Druckern und der Kaffeemaschine, über klingelnde Telefone und Tastaturgeräusche, bis hin zu Kolleginnen und Kollegen, die sich unterhalten. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit sowie ein hoher Stresspegel sind nur einige der etlichen negativen Folgen, die auf einen zu hohen Lärmpegel im Büro zurückzuführen sind. Mit einer Optimierung der Raumakustik kannst du viel gegen Lärm und schlechte Sprachverständlichkeit im Büro tun und eine angenehmere, ruhigere Arbeitsatmosphäre schaffen. Warum eine Verbesserung der Raumakustik wichtig ist und wie du diese erreichst, erfährst du in diesem Beitrag.
Die Problematik einer schlechten Büroakustik
Der hohe Geräuschpegel im Büro wird von unserem Gehör ungefiltert aufgenommen und verarbeitet – ob wir wollen oder nicht. Gerade Büros mit moderner Bauweise, wie im Loft- und Industriedesign, haben mit einer enorm hohen Grundlautstärke zu kämpfen. Durch die minimalistische Einrichtung und die großflächigen, kahlen Oberflächen breitet sich der Schall durch Reflexionen in allen Bereichen des Raums aus. Aber auch in allen anderen Büro-Räumen oder im Homeoffice wird in akustisch unbehandelten Räumen schnell ein zu hoher Lärmpegel erreicht.
Nach der deutschen Industrienorm (DIN) wird für Bürotätigkeiten, die eine höhere Konzentration erfordern, ein maximaler Lärmpegel von 45 dB empfohlen. Ein Büro-Drucker sorgt für etwa 50 dB Schallpegel und ein Gespräch zwischen zwei Menschen kann in einem akustisch unbehandelten Raum bis zu 60 dB erreichen.
Hier kommt der sogenannte Lombard-Effekt zum Tragen: Dieser besagt, dass bei lauten Störschallquellen ein Sprecher automatisch lauter spricht. Sprechen mehrere Kolleginnen und Kollegen gleichzeitig, schaukeln sie sich also in Ihrer Lautstärke unbewusst gegenseitig hoch. Wichtig hierbei: Der Lombard-Effekt funktioniert auch umgekehrt. Werden Hintergrundgeräusche durch eine Optimierung der Raumakustik minimiert, sprechen die Beschäftigten automatisch leiser und die Lautstärke im Büro nimmt ab.
Reflexionen
Der Grund, warum sich Schallwellen im Büro rasch in alle Bereiche ausbreiten und zu einem hohen Lärmpegel aufschaukeln, sind Reflexionen. Harte Oberflächen wie Glas, Beton, Parkett und Fliesen reflektieren nahezu 100 Prozent der Energie, was bedeutet, dass sich diese Reflexionen mit dem Direktschall (beispielsweise der Stimme) vermischen. Die Addition von Direktschall, Nachhall und Reflexionen führt zu einem höheren Lautstärkepegel im Büro.
Nachhallzeit
Einer der wichtigsten Indikatoren für eine optimale Raumakustik ist die Nachhallzeit. Diese gibt an, wie lange ein Geräusch im Raum hörbar ist, nachdem es abgeschaltet wurde. Einen ersten Eindruck kann man sich beispielsweise mit einem lauten Klatschen in die Hände verschaffen. Ist der Nachhall deutlich hörbar, liegt die Nachhallzeit vermutlich über einer Sekunde.
Die optimale Nachhallzeit ist abhängig von der Größe und Nutzungsart des Raums. Laut des Spitzenverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften, der DGUV, sollte die Nachhallzeit in einem unbesetzten Büro folgende Werte nicht überschreiten:
Callcenter | 0,5 Sekunden |
Mehrpersonen- und Großraumbüro | 0,6 Sekunden |
Ein- und Zweipersonenbüro | 0,8 Sekunden |
Die meisten akustisch unbehandelten Büros liegen aber deutlich über einer Sekunde.
Sprachverständlichkeit
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du im Büro laut sprechen musst und dein Gesprächspartner dich dennoch schwer versteht? Häufiges Nachfragen und anstrengende Gespräche sind die Folge. Diese unangenehmen Situationen resultieren aus einer raumbedingt schlechten Sprachverständlichkeit.
Diese steht im direkten Zusammenhang mit der Nachhallzeit, sowie den Reflexionen im Raum und gibt an, wie verständlich die Sprache übermittelt wird. Der Nachhall und die Reflexionen vermischen sich mit dem Direktsignal der Stimme, was einen negativen Einfluss auf die Sprachverständlichkeit hat. Erhöht man die Schall-Absorption im Raum, wird die Sprachverständlichkeit verbessert. Die Folge ist, dass du leiser sprechen kannst und dennoch problemlos verstanden wirst.
Die Folgen eines hohen Lärmpegels im Büro
Die direkten Folgen der ständigen Belastung durch Störschall und schlechter Verständlichkeit sind unmittelbar spürbar: Konzentrationsschwierigkeiten und eine damit verbundene höhere Fehlerquote sowie eine verringerte Leistungsfähigkeit. Mittelfristig wird durch zu viel Lärm im Büro das Wohlbefinden der Mitarbeiter beeinträchtigt, der Stressfaktor steigt und die Leistungsfähigkeit nimmt dauerhaft ab. Dies hat zur Folge, dass sich langfristig psychische Probleme bemerkbar machen können und es so zu Ausfallzeiten und gesundheitlichen Problemen im Alter kommen kann. Zu diesem Ergebnis kam auch eine aktuelle Studie des Kardiologie-Zentrums der Mainzer Universität. Sie bestätigt, dass Lärmbelästigung nicht nur die kognitive Leistungsfähigkeit beeinflusst, sondern auch Stress, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schlaganfall begünstigen kann.
Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik im Büro
Schallabsorption
Um Reflexionen und Nachhallzeit im Büro zu reduzieren, müssen absorptive Materialien im Raum platziert werden. In Bürogebäuden bieten sich dafür beispielsweise mobile Trennwände oder Wand- und Deckensegel an, die mit den passenden Haltern problemlos an den Wänden und der Decke montiert werden können. Für individuelle Motive, angepasst auf die Corporate Identity, gibt es akustisch wirksame Bilder. Akustikvorhänge, vor Fenstern platziert, sorgen für großflächige Absorption und können störende Reflexionen effektiv eliminieren.
Vor allem die Platzierung der Akustikelemente hat einen entscheidenden Einfluss auf das akustische Ergebnis. Durch eine geschickte Anordnung können beispielsweise Büroinseln akustisch voneinander separiert werden, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass Mitarbeiter innerhalb einer Insel nicht mehr gut miteinander kommunizieren können. All diese Faktoren werden von erfahrenen Akustikern bei einer raumakustischen Beratung mit einbezogen.
Schalldämmung
Gerade in einem Großraumbüro kann es sinnvoll sein, Bereiche akustisch voneinander zu trennen. Auf diese Weise hat der Schall erst gar nicht die Möglichkeit, sich im gesamten Büro auszubreiten. Außerdem können Ruhebereiche oder Räume für Besprechungen geschaffen werden. In diesem Fall spricht man von Schalldämmung oder Schallschirmung. Hierfür sind keine aufwendigen Umbaumaßnahmen nötig, vielmehr lässt sich dies mithilfe von Schallschutzvorhängen oder Trennwänden problemlos umsetzen. Vor allem bei Akustikvorhängen ist darauf zu achten, dass diese mehrlagig gefertigt werden, wobei sowohl schwerer Stoff als auch dichte Isolationsfolien verarbeitet werden.
Der große Vorteil von Akustikvorhängen ist, dass sie Schallabsorption und Schalldämmung vereinen. Deshalb sind sie aus akustischer Sicht häufig baulichen Maßnahmen wie dem Einbau von Wänden oder Glasscheiben vorzuziehen.
Übrigens: Raumakustische Optimierung muss nicht teuer sein. Häufig genügen schon wenige, gut platzierte Elemente, um eine merkbare akustische Verbesserung zu erreichen. Und auch für große Räume gibt es günstige Lösungen mit hervorragenden akustischen Eigenschaften.
Mit HOFA zu einer besseren Büroakustik
Du hast Interesse an unseren Produkten und möchtest dein Büro akustisch optimieren lassen? Unsere erfahrenen Akustiker stehen dir gerne für eine kostenlose Beratung zur Verfügung! Mit unseren Produkten können wir dann deine Arbeitsumgebung akustisch ideal gestalten. Außerdem bieten wir verschiedene Serviceleistungen wie professionelle Raumakustikmessungen, 3D-Raumplanungen und Montage-Service an. Du erreichst uns per Mail an akustik@hofa.de oder telefonisch unter +49 7251 3472-400.
Im Folgenden findest du einen Überblick unserer Module und Vorhänge, die sich für eine Optimierung der Büroakustik eignen:
- HOFA Wand- und Deckensegel
Die schlichten HOFA Wand- und Deckensegel sorgen durch eine hohe Absorption im Sprachbereich für mehr Ruhe und eine bessere Sprachverständlichkeit im Büro. - HOFA Trennwand
Mithilfe der HOFA Stellwand lassen sich Arbeitsplätze akustisch separieren. Das Modul ist mobil und damit flexibel einsetzbar. - HOFA Tischtrennwand
Die HOFA Tischtrennwand dient auch zur akustischen Trennung von Arbeitsplätzen. Das Modul lässt sich mithilfe von Klemmen platzsparend am Tisch fixieren. - HOFA Akustikbild
Gestalte dein Büro ganz nach deinem Geschmack. Das HOFA Akustikbild lässt sich individuell nach deinem Wunsch bedrucken. - Akustikvorhang STUDIO
Durch den hohen Absorptionsgrad des HOFA Akustikvorhang STUDIO, wird die Nachhallzeit reduziert und Reflexionen werden gedämpft. - Akustikvorhang ISO
Der HOFA Akustikvorhang ISO vereint Absorption und Schalldämmung und bietet sich dadurch optimal als Raumteiler im Büro an.
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Eine gute Raumakustik im Büro ist sehr wichtig. Man sollte die Kollegen verstehen können. Daher würde ich ein Teppich oder Vorhänge empfehlen, um die Raumakustik zu verbessern.
Hallo Anni, vielen Dank für deinen Kommentar!
Teppiche und Vorhänge sind ein guter Anfang und können sich positiv auf die Sprachverständlichkeit auswirken, da hast du völlig recht. Man sollte dabei allerdings beachten, dass gerade dünne Stoffe, wie herkömmliche Vorhänge oder Teppiche, primär die hohen Frequenzen behandeln. Die Stimme weist ein breites Frequenzspektrum auf, sodass auch die Absorption breitbandig ausfallen sollte.
Die Maßnahmen sollten also bestenfalls mit Breitbandabsorbern, zum Beispiel in Form von Decken- oder Wandsegeln, ergänzt werden.
Bitte melde dich, falls es hierzu weitere Fragen gibt.
Viele Grüße
Moritz von HOFA-Akustik
Mein Sohn beschwert sich auch immer sehr häufig, dass er sich im Büro nicht konzentrieren kann. Ich denke, dass es sich in einem solchen Fall sehr lohnen kann in eine Akustikdämmung für Büros zu investieren. Eventuell kann er diese Idee ja seinem Chef unterbreiten.