Mit Diffusoren kannst du deinen Raum wirkungsvoll akustisch optimieren. Kombiniert mit Absorbern, Akustikvorhängen, Basstraps und Akustiksegeln sorgen sie für eine angenehme Raumakustik und tragen maßgeblich dazu bei, dass du in deinem Raum Musik auf höchstem Niveau aufnehmen, bearbeiten und hören kannst. Aber wie wirkt ein Diffusor? Und wie setzt du Diffusoren richtig ein?
Was bedeutet „Diffusion?“
Diffusion ist eine Form der Reflexion. Reflexion bedeutet: Schallwellen treffen auf einen Gegenstand und werden dann im gleichen Winkel, in dem sie einfallen, reflektiert
(Einfallswinkel = Ausfallswinkel).
Treffen Schallwellen allerdings auf einen Diffusor, dann werden Schallwellen je nach Frequenz unterschiedlich reflektiert. Dadurch entsteht ein wohlklingendes Reflexions-Chaos, genannt Diffusion oder Diffusität.
Wofür braucht man Diffusoren?
Diffusoren eliminieren unerwünschte Flatterechos und Reflexionen – so tragen sie zu einer besseren Raumakustik bei. Außerdem entsteht mit dem Einsatz von Diffusoren ein besonderer, charakteristischer Raumklang, der sich als „homogen“ oder „ausgewogen“ beschreiben lässt. Am besten hörst du dir den Unterschied mit unseren Raumakustik-Klangbeispielen an, um dich von der Wirkung eines Diffusors zu überzeugen:
Klangbeispiele Regieraum ›
Klangbeispiele Aufnahmeraum ›
Die Einsatzzwecke von Diffusoren sind vielfältig – sie sind unerlässlich bei der Raumakustik-Optimierung von Aufnahme- und Regieräumen, Heimkinos, HiFi-Räumen oder in Homerecording-Studios.
Warum Diffusoren und nicht nur Absorber?
Absorber haben auch die Eigenschaft, Flatterechos effektiv zu vermeiden. Also stellt sich die Frage, wofür benötigt man dann eigentlich noch Diffusoren? Ganz einfach: Absorber minimieren Flatterechos, indem sie den Schall schlucken. Wenn man nun also in einem Raum alle störenden Flatterechos mit Absorbern eliminieren möchte, kann es schnell passieren, dass der Raum „tot“ klingt, also die Nachhallzeit zu kurz wird. Hier können Diffusoren bei der Optimierung deiner Raumakustik ein geeignetes Mittel sein, den Raum groß und lebendig klingen zu lassen und Flatterechos zu vermeiden.
Welche Diffusoren gibt es?
Man unterscheidet üblicherweise zwischen 1D- und 2D-Diffusoren. Eindimensionale Diffusoren bestehen aus unterschiedlichen Vertiefungen entlang einer Achse. So wird auftreffender Schall nur in eine Richtung gestreut. Bei zweidimensionalen Diffusoren sind die Vertiefungen entlang beider Achsen angeordnet. Daher wird der Schall auch in alle Richtungen gestreut.
HOFA Diffusoren sind 2D-Diffusoren mit 36 Fächern, deren Anordnung auf einem modifizierten QRD-Design basiert.
Was ist ein QRD-Diffusor?
QRD steht für Quadratic Residue Diffusers (Quadratischer Restwert-Diffusor). Dahinter steht eine mathematische Formel, die von dem deutschen Physiker Manfred Schroeder entwickelt wurde – daher nennt man sie auch Schroeder-Diffusoren. Um die Tiefe der einzelnen Fächer eines Schroeder-Diffusors zu berechnen, führt man eine sogenannte Modulo-Rechnung durch. Dafür wird zunächst eine Primzahl bestimmt. Mithilfe der Formel ergeben sich so aus der Primzahl 7 beispielsweise 8 Fächer, bei der Primzahl 11 wären es 12 Fächer. Daher nennt man Schroeder-Diffusoren, die 8 Fächer haben, auch 7+1-Diffusor. Das Besondere an diesen Diffusoren ist, dass man die untere und die obere Grenzfrequenz berechnen kann.
Mit 4 HOFA Diffusoren kannst du einen 11+1 QR-Diffusor erzeugen, indem du ein punktsymmetrisches Muster bildest. Bei dieser Anordnung beträgt die untere Grenzfrequenz 700 Hz und die obere 2,2 kHz. So ergibt sich ein symmetrisches Reflexionsmuster und der Schall wird gleichmäßig im Raum verteilt.
Für die volle Wirkung der HOFA Diffusoren benötigst du aber nicht zwangsläufig eine QRD-Anordnung. Auch frei kombiniert tragen sie wirkungsvoll zu einer besseren und angenehmeren Raumakustik bei.
Wie werden HOFA Diffusoren hergestellt?
HOFA Diffusoren werden aufgrund der hervorragenden akustischen und optischen Eigenschaften aus Birkenholz hergestellt. Sie sind als Natur-Variante oder lösemittelfrei gebeizt in den Farben Schwarz, Braun und Cremeweiß erhältlich.
Bei der Herstellung der HOFA Akustikmodule arbeiten wir eng mit lokalen Behindertenwerkstätten zusammen. Dort werden alle Diffusoren in Handarbeit und mit höchstem Qualitätsanspruch gefertigt. Damit tragen wir zum Erhalt wichtiger sozialer Einrichtungen bei und setzen auf kurze Verkehrswege zum Schutz unserer Umwelt.
Wie viele Diffusoren benötige ich in einem Raum?
Hierzu lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen. Ein wichtiger Faktor bei der Optimierung der Raumakustik ist die Nutzung des Raumes: Möchtest du in deinem Raum etwa Schlagzeug aufnehmen, brauchst du eine größere Anzahl an Diffusoren, um einen lebendigen Raumklang zu erzeugen. In Regie-Räumen und Homestudios werden etwas weniger Diffusoren und dafür mehr Absorber verwendet, um einen trockenen, direkten Raumklang zu erzeugen, damit du im Mixing-Prozess Räumlichkeiten besser beurteilen kannst. In kleinen Räumen wie Homerecording-Regien (vor allem mit parallelen Wänden) kann es aber sinnvoll sein, etwas mehr Diffusoren zu verwenden, damit der Raum größer klingt.
Wenn du dir nicht sicher bist, wie viele Diffusoren du benötigst, oder du Hilfe bei der akustischen Optimierung deines Raumes in Anspruch nehmen möchtest, nehme einfach Kontakt mit uns auf.
Gerne beraten wir dich persönlich und erstellen dir eine individuelle Raumplanung.
Weitere Informationen über den HOFA Diffusor findest du hier.
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Sehr geehrter Herr Böhmisch, liebes Redaktionsteam,
Mein Name ist Nikolai Liskutin und ich würde Ihren Artikel gerne für die Bearbeitung meiner Bachelorarbeit zum thema „Foley-Synthese durch generative KI“ verwenden.
Dafür bräuchte ich noch das genaue datum des Beitrags.
Denken Sie wäre es möglich mir dieses zukommen zu lassen?
Mit freundlichen Grüßen
Nikolai Liskutin
Hallo Nikolai,
der Beitrag wurde am 30.06.2021 bei uns im HOFA-Akustik Blog veröffentlicht.
Bitte denke bei der Verwendung von Texten und Bildern dieses Beitrags an die notwendigen Quellenangaben.
Viel Erfolg mit deinem Vorhaben!
Beste Grüße aus Karlsdorf 🙂